Tag Archives: Berlin

Sommerlektüre

Plötzlich habe ich wieder unglaubliche Lust zu lesen. Gedacht, getan. Gehen, ging, gegangen von Jenny Erpenbeck – gibt’s auch in der englischen Übersetzung von Susan Bernofsky mit dem Titel Go Went Gone – ist ein leises und ausgesprochen lesenswertes Buch, dem ich gerade Zeit und Gedanken widme. Als nächstes habe ich mir Klara and the Sun von Kazuo Ishiguro und 10 Minutes 38 Seconds in the Strange World von Elif Shafak vorgenommen.
Ich freue mich über diese neu erwachte Lesebegeisterung und über Inspirationen für meine Lektüre.

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Umwege

Ich hatte dieses Buch schon lange im Auge. Und wusste nicht, in welcher Sprache ich es lesen wollte. Die Entscheidung fiel für die englische Übersetzung und ich ließ mir das Buch aus London mitbringe. Erst beim Aufschlagen sah ich, dass es sich um eine Übersetzung von Anthea Bell handelte (die gerade von der Deutschen Botschaft in London für Ihr Übersetzungswerk ausgezeichnet wurde) und war beglückt darüber. Schon der Titel ist eine Schönheit und hat die Übersetzung wunderbar überstanden, denn ich sehe bei In Times of Fading Light das abnehmende Licht durchschimmern – und ein Schimmer ist schön bei einer Übersetzung.
Den Umweg über die englische Sprache nehme ich selten bei deutschsprachiger Literatur. Aber hier war es eine bewusste Entscheidung, denn ich wollte dieses Buch nach der Lektüre an mir nahestehende englischsprachige Menschen verleihen und mit ihnen über diese deutsche Familiengeschichte sprechen, die von Zeit zu Zeit und von einem Ort zum anderen springt, so dass ich manchmal beim Lesen aufpassen musste, dass sie mich noch mitnahm, diese Geschichte.
Das Nichtdazugehören und doch Teil von etwas sein Wollen ist ein großes Thema von Alexander, einem der jüngeren Protagonisten der Geschichte. Er trägt die Verlorenheit seiner Eltern mit sich herum und reist damit nach Mexiko – seine Krankheit scheint ihn zu dieser Art Flucht zu bewegen. Die Flucht ist gleichzeitig eine Spurensuche, ein Versuch, die Großmutter besser zu verstehen, die nie im Deutschland der Nachkriegsjahre angekommen zu sein scheint und Mexiko im Herzen trägt. Auch ihre Schwiegertochter (und Alexanders Mutter) Irina kommt nicht an – und beide Frauen versuchen, sich auf unterschiedliche Weise Orte zu schaffen, die sich nach einem Zuhause anfühlen. Irina reißt dazu Wände ein und Charlotte wählt einen Wintergarten als Zufluchtsort. Dort gedeihen Pflanzen, die eigentlich ein warmes Klima benötigen – was sicherlich auch auf Charlotte zutrifft. Zuletzt muss sie dann mit ansehen, wie ihr zerstörerischer Mann ihr auch diesen Ort zunichte macht.
Am Ende des Romans wünschte ich mir ein bisschen weniger Verlorenheit. Aber diesen Gefallen taten mir Eugen Ruge und mit ihm seine Übersetzerin Anthea Bell nicht. Und ich denke mit etwas Abstand, dass ein Abschied vom Rauschen des Pazifiks zu diesem Buch genau passt. Es ist ein Gesprächsanlass über die deutsch-deutsche Vergangenheit, über Familiengeschichten, die in der (jetzt ehemaligen) DDR geschrieben wurden – und ein Anlass für mich, an meine Zeit an der University of Reading zu denken, als ich mich dort 1986/1987 mit der ‚Literature of the GDR‘ beschäftigte.

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Sprach-Gebäude in Berlin

Kürzlich war ich mit der Kamera unterwegs:

Sprache im Film

Prenzlauer Berg

Deutschsprachige Stimmen für internationale Filmstars

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by | 25/09/2013 · 13:10

Ein Leseparadies

LesArt

In meiner Rolle als ehrenamtliche Lesepatin hatte ich kürzlich das Vergnügen, ein  Seminar des Berliner Zentrums für Kinder und Jugendliteratur LesArt  besuchen zu können, das den Titel trug: „…so leben sie noch heute.“ Märchen der Brüder Grimm im Wandel der Zeit.

Die beiden Seminarleiterinnen Sabine Mähne und Kathrin Buchmann entführten uns gleich zu Beginn in eine märchenhafte Welt aus Burgen, Brunnen und dunklen Wäldern und wir kramten unser Wissen zu 10 ausgewählten Märchen der Brüder Grimm aus unseren Gedächtnisschubladen. Von diesem wunderbaren Ort nahm ich viele anregende Tipps für eine fantasievolle Gestaltung des Vorlesens und Erzählens von Märchen mit – und den Wunsch, die Märchen meiner Kindheit neu zu entdecken.

Tiere im Märchen - Fotoausstellung

Tiere im Märchen – Fotoausstellung

Filmplakat

Filmplakat

Leseratten

Leseratten

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Berlin liest

Berlin liest  – eine Initiative des Internationalen Literaturfestivals Berlin. Ich las auch – bei herrlichem Spätsommerwetter. Die Kurzgeschichte ‚A Long Winter‘ aus dem Buch….

(Fotografiert von: Christiane Keilig)

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by | 06/09/2012 · 20:37

Women

If John Burnside writes well about men, Siri Hustvedt writes well about women. The title The Summer Without Men somehow implies who plays the main role. Men have a presence in this book. A presence that is examined and re-evaluated.
And then there are the women – remarkable in old, middle and young age. A very loving portrayal of what it means to be old and frail is one aspect that I loved about this book. And what it means to have hidden so much in a lifetime, yet to find a  way to tell the story in the end  (in the case of  Abigail – one of the so-called Five Swans). Then there are the changes of perspective. The analysis of „indirect“ emotions (while watching a film) versus „direct emotions“ confronted with the death of a loved one. The dialogue with me, the reader. A woman myself, drawn into the circle in Boden.
After the bout of madness comes Mia’s healing. The only thing I was missing in that process was a female friend from her past. Somehow, that person didn’t seem to exist. Maybe she’ll come after the return to New York. After all, a substantially changed life always invites new people in. Let’s see where it takes the poet and teacher Mia. I liked her. And I liked reading about her circle.

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Family men

I had met the author before I read the book. It was a beautiful summer evening in Berlin. Das Blaue Sofa  – brilliantly hosted by Barbara Wahlster – was taken apart and the discussion began. About the importance of editors. And translators. Social networks were also mentioned. And when we all gathered on the roof of the house to admire the sights and building sites of  ‚Unter den Linden‘, the conversation continued, the story unfolded and I knew what I wanted to read next. A Lie About My Father by John Burnside is one of those books that I won’t forget. It’s honest. It’s fiction and autobiography and it let me choose between the two. It is uncomfortable and heart-warming. It rummages in a family’s entrails and leaves me wondering why it’s so easy to take the wrong turn. And yes – it’s about addiction. Alcohol, other drugs – it’s all there. The mess, the hurt and the betrayals of self and others. And about men who want to hide.

At the beginning, there’s a quote by Patti Smith. I went to her concert the day after ‚Das Blaue Sofa‘.

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Winterlektüre

Die Tage werden dunkler und kälter und ich lese parallel – Is That a Fish in Your Ear? von David Bellos wurde von Tabetha Bell zitiert und empfohlen. Der Titel macht neugierig auf ein Buch, das Übersetzen anders denken lässt. Und voller Humor und Liebe zu Sprachen viel Stoff zum Nachdenken und Nachlesen gibt. Great for translators and other language lovers.

Und da mir überraschend Jeder stirbt für sich allein von Hans Fallada geschenkt und damit ein seit einer Weile gehegter Wunsch erfüllt wurde, lese ich an langen Abenden diesen großen Roman über eine große Tragödie im kleinen menschlichen Alltag. Weit bin ich noch nicht gekommen, da ich das Buch immer wieder aus der Hand legen muss und nachdenken möchte.

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Für Flaneure und solche, die es werden wollen

Das Buch Spazieren in Berlin von Franz Hessel ist etwas für Flaneure und solche, die es werden wollen. Und für Zeitreisende. Und für Berlinliebhaber und Liebhaberinnen. Und für alle, die sich in dieser großen Stadt (noch immer) nicht zurechtfinden.

 

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