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Ein Buch, das traurig macht

Ich mag Bücher, die eine Handlung einrahmen. Das hat Julia Franck in Die Mittagsfrau meisterhaft getan. Peters Mutter ist für mich die Hauptperson und meine Lieblingsfigur des Romans. Ihr Name wird nicht sofort verraten – aus gutem Grund, wie sich später herausstellt. Warum das Buch traurig ist? Weil selbst die Liebe nicht hilft. Ich habe es sehr gern gelesen, bin in Gedanken in Berlin an den bekannten Orten herumspaziert und habe gehofft …. Mehr kann ich nicht schreiben, ohne zuviel zu verraten, finde ich. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass die beiden Weltkriege (auch) in diesem Buch vorkommen und ihre verheerenden Spuren bei den Menschen hinterlassen. Und Familien für immer verändern.

Und dass Anthea Bell den Roman ins Englische übersetzt hat. Titel: The Blindness of the Heart.

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Eine Übersetzung wie Musik

Das ist ‚Geh nicht einsam in die Nacht‘ – aus dem Finnlandschwedischen von Paul Berf übersetzt und im Original von Kjell Westö geschrieben. Die Melodie der Geschichte begleitet mich, auch wenn ich das Buch schon längst ausgelesen habe. Eigentlich beschreibt es ein Zitat aus dem Buch am besten, was die Lektüre mit mir gemacht hat. Es steht auf S. 489 der gebundenen Ausgabe. Dort geht es darum, wie man berührt wird – von Liedern und von Menschen. Ich empfehle, zumindest diese Textstelle nachzulesen. Am besten aber gleich das ganze Buch. Die Geschichte von Jouni, Ariel und Adriana und allen, die mit ihnen in Berührung kamen, ist gleichzeitig Liebes- und Zeitgeschichte. Und erzählt ganz wunderbar, warum man in einer Sprache manchmal mehr zuhause ist als in einer anderen. Und warum man so häufig grandios aneinander vorbeiredet – oder auch vorbeischweigt.

Ein großer Roman.

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Eine gelungene Übersetzung

Ich tue es selten. Englischsprachige Bücher in der Übersetzung lesen. Weil ich sie so gerne im Original lese. Bei John Banvilles Unendlichkeiten (Titel des Originals: The Infinities) habe ich eine wunderbare Entdeckung gemacht: Es kann Spaß machen, es zu tun. Großartig, wie Christa Schuenke die verschiedenen Sprachebenen vom Göttlichen zum Menschlichen und wieder zurück transportiert. Ein großes Lese- und Denkvergnügen!

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Verrückt?

Ein Buch über eine (angeblich) verrückte Übersetzerin. Und einen noch verrückteren Banker. Und einen Schriftsteller. Vielversprechend, dachte ich. Und gehalten hat’s noch mehr, dieses Buch von Kristof Magnusson. Ich habe laut gelacht. Und weiß jetzt endlich, was ‚long straddle‘ ist. Glaube ich zumindest. Wer noch in Das war ich nicht vorkommt: Elton John. Ein ekelhafter Chef. Eine tolle Mutter, die im entscheidenden Augenblick das Richtige sagt. Freunde mit Weinklimaschrank. Und ein Verleger, der plötzlich versteht, was er an seiner Übersetzerin hat. Ich habe mich sehr über dieses Buch gefreut und wünsche ihm viele Leserinnen und Leser. Schon allein wegen der Finanzkrise. Und vor allem wegen Meike (das ist die Übersetzerin). Und nach der Lektüre unternimmt man am besten mit Kristof Magnusson einen Spaziergang durch Berlin.

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Winterlektüre

Die Tage werden dunkler und kälter und ich lese parallel – Is That a Fish in Your Ear? von David Bellos wurde von Tabetha Bell zitiert und empfohlen. Der Titel macht neugierig auf ein Buch, das Übersetzen anders denken lässt. Und voller Humor und Liebe zu Sprachen viel Stoff zum Nachdenken und Nachlesen gibt. Great for translators and other language lovers.

Und da mir überraschend Jeder stirbt für sich allein von Hans Fallada geschenkt und damit ein seit einer Weile gehegter Wunsch erfüllt wurde, lese ich an langen Abenden diesen großen Roman über eine große Tragödie im kleinen menschlichen Alltag. Weit bin ich noch nicht gekommen, da ich das Buch immer wieder aus der Hand legen muss und nachdenken möchte.

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Warten auf ein Buch

Derzeit warte ich auf den 3. Teil von Haruki Murakamis
IQ84
Die Übertragung von Ursula Gräfe möchte ich nicht missen, sonst würde ich den Band vor lauter Spannung schon in der englischen Übersetzung lesen.

Nachsatz am 28.10.2011:
Nun hat das Warten ein Ende – gestern hielt ich endlich das grüne Buch in den Händen freue mich auf ein Lesewochenende.

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