Heute….

… dort war sie die erste Frau, die uns die Nachrichten ins Wohnzimmer brachte. Wibke Bruhns, die Autorin eines jener Bücher, bei denen ich gerne missionarisch werde. Meines Vaters Land ist eine sehr autobiografische, ehrliche Geschichte – die Geschichte eines kleinen Mädchens, das seinen Vater gewaltsam verlor und die Geschichte einer erwachsenen Frau, die sich auf die Spuren dieses Vaters begibt. Die beiden Weltkriege haben das Leben der Familie Klamroth in Halberstadt (der Familie, in die Wibke Bruhns hineingeboren wurde) geprägt und wirken bis heute nach. Dieses Buch ist eine Suche nach Antworten, die nicht mehr gegeben werden können. Weil Briefe verschwunden sind, weil Menschen nicht mehr leben und vielleicht auch, weil machmal eine Antwort nicht auszuhalten wäre. Allerdings hält Wibke Bruhns bei ihrer Spurensuche sehr viel aus – und fragt sich zwischendurch immer wieder, ob sie an dieser oder jener Weggabelung noch weitergehen möchte. Gerade das hat mich sehr bewegt, dieses Innehalten und in sich Hineinhorchen. Um sich dem Vater, den Eltern anzunähern und  eine Art Frieden zu finden. Ich empfehle Meines Vaters Land allen, die noch immer nicht müde sind, sich in die deutsche Vergangenheit hineinzulesen, die unbequeme Fragen hören wollen und wissen wollen, warum Konflikte der heutigen Zeit nicht erst gestern begonnen haben.

Und hätte mir für die Übersetzung einen anderen englischen Titel gewünscht….

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